Vermischtes

Direktor von Jenaer Leibniz-Institut muss Posten räumen

  • Donnerstag, 27. Juli 2017

Jena – Der wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Instituts für Alternsforschung in Jena, Karl Lenhard Rudolph, muss nach herber Kritik seinen Posten endgültig räumen. Das Kuratorium habe einstimmig beschlossen, die Position neu zu besetzen, teilte das Institut heute mit. Zunächst soll schnellstmöglich eine kommissarische Leitung benannt werden; parallel dazu werde eine Findungskommission für den neuen wissen­schaftlichen Direktor eingesetzt, hieß es.

Das Institut besteht seit 2004 und hat mehr als 330 Mitarbeiter. Sie erforschen moleku­lare Mechanismen des Alterns und altersbedingter Krankheiten. Es steht allerdings seit einiger Zeit wegen mutmaßlicher Verstöße gegen den Tierschutz massiv in der Kritik – dazu ermittelt die Staatsanwaltschaft Gera.

Außerdem hatte das Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft Rudolph Mitte Juni wegen „grob fahrlässigen wissenschaftlichen Fehlverhaltens“ gerügt. Ihm wurden falsche Darstellung von Daten, ungenügende Datendokumentation und Verletzung der Auf­sichtspflicht attestiert. Der Stammzellforscher ist seit 2012 wissenschaftlicher Direktor des Instituts. Nach der Rüge hatte er erklärt, sein Amt vorerst ruhen zu lassen.

Rudolph kündigte nun in einer Mitteilung an, sich auf die Arbeit als Forschungs­gruppenleiter konzentrieren und die Vorwürfe aufarbeiten zu wollen. Er werde seine „ganze Kraft darauf richten, die kritisierten Abläufe in meiner Arbeitsgruppe zu beheben und Fehler bei Publikationen zu korrigieren“.

dpa

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