DIVI-Kindernotfallkarte soll Medikation bei Kindernotfällen erleichtern

Berlin – Bei Kindernotfällen stellt die gewichtsadaptierte Dosierung von Medikamenten Rettungsdienst und Erstversorger immer wieder vor große Herausforderungen – Dosierungsfehler sind daher häufig.
Die Sektion Pädiatrische Intensiv- und Notfallmedizin der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) hat deshalb eine allgemeingültige DIVI-Kindernotfallkarte entwickelt. Sie soll die Anwendung von Medikamenten beim Kindernotfall deutlich erleichtern.
Plakativ und farblich gut zu unterscheiden stellt die Karte die Angabe der zu applizierenden Medikamente in Millilitern dar. Die wichtigsten und unterschiedlichen Medikamente sind nach Indikationen sortiert.
„Je schneller die Karte in jedem Rettungswagen verfügbar ist, desto besser“, betonen die federführenden Sektionsmitglieder Bernd Landsleitner und Florian Hoffmann.
„Kindernotfälle sind zum Glück selten“, erläutert Hoffmann, der als Oberarzt im Dr. von Haunerschen Kinderspital in München arbeitet. Das heiße aber auch, dass selbst für die Teams in Kindernotaufnahmen der lebensbedrohliche Notfall eines kleinen Menschen eine Ausnahmesituation sei.
„Das bedeutet eine zusätzlich erhöhte Stressbelastung für das Team und damit eine große Fehlerquelle in der Behandlung“, ergänzte Bernd Landsleitner, leitender Oberarzt der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin der Cnopfschen Kinderklinik in Nürnberg.
Die Kindernotfallkarte könne in solchen Situationen unterstützen. Sie soll laut der DIVI weitergegeben, empfohlen und vervielfältigt werden.
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