Politik

DKG-Präsident: Feste Personalquoten sind Einstieg in den Ausstieg aus dem DRG-System

  • Freitag, 14. März 2014
Uploaded: 14.03.2014 18:11:35 by mis
dpa

Berlin – Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft hat sich beim 14. DRG-Forum in Berlin offen für eine grundlegende Reform des DRG-Systems gezeigt:  „Wenn wir Sorge haben, dass dieses System Leistungen präferiert, die sich ökonomisch lohnen, und dafür im Gegenzug Dinge, die wir gesundheits- und versorgungspolitisch wollen, vernachlässigt werden, dann werden wir gemeinsam genau diese Diskussion führen müssen“, sagte Alfred Dänzer vor den gut 900 Krankenhausmanagern.

Wenn die Bundesregierung den Krankenhäusern feste Personalquoten für die Pflege vorschreiben wolle, so sei das in Ordnung, meinte Dänzer: „Aber das ist dann auch der Einstieg in den Ausstieg eines pauschalierenden Systems“.  Es gebe Argumente dafür, dass das DRG-System jetzt in seinem Lebenszyklus so weit sei, „dass man darüber diskutieren muss, ob es in den nächsten zehn Jahren so in dieser Form 1:1 weitergeführt werden kann“. Es gebe schließlich genügend Staaten, in denen das DRG-System ledig­lich indirekt für die Budgetverhandlungen herangezogen würden. Vielleicht sei das auch für Deutschland ein gangbarer Weg.

Ähnliches hatte die Bundesärztekammer (BÄK) kürzlich vorgeschlagen: Während das System im Ausland meist nur indirekt für die Budgetverhandlungen herangezogen werde, sei es in Deutschland zu einem für das wirtschaftliche Überleben der Häuser maßgeb­lichen Bestimmungsfaktor geworden. „Wir müssen weg von der 100-Prozent-Fiktion“, so Rudolf Henke, Vorsitzender der BÄK-Krankenhausgremien, im Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt.

Heute werde ja jedes Angebot, das man für bedarfsnotwendig hält, ausschließlich über Leistungen finanziert. Vorhaltung müsse aber gesondert finanziert werden. Die Bundes­ärztekammer fordert auch, ausreichende Ermessensspielräume für Krankenhäuser und Kostenträger bei den Budgetverhandlungen zu schaffen. Bei der Vergütung müsse die Sicherstellung der wohnortnahen Krankenhausbehandlung in strukturschwachen Gebieten ebenso berücksichtigt werden wie die Finanzierung von Extremkostenfällen.

JF

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung