Vermischtes

Dolutegravir: IQWiG sieht beträchtlichen Zusatznutzen bei erwachsenen HIV-Patienten

  • Freitag, 16. Mai 2014

Köln – Der seit Januar 2014 zugelassene Integrase-Inhibitor (INI) Dolutegravir bietet bei der Behandlung erwachsener HIV-Patienten einen beträchtlichen Zusatznutzen. Das hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Rahmen einer frühen Nutzenbewertung gemäß AMNOG (Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz) festgestellt. Dolutegravir ist in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung von Infektionen mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) bei Erwachsenen und bei Jugendlichen im Alter von über 12 Jahren zugelassen.

Laut IQWiG liefert das Hersteller-Dossier einen Beleg für einen beträchtlichen Zusatznutzen bei Erwachsenen ohne Vorbehandlung. Vorbehandelte Erwachsene, bei denen ein Integrase-Inhibitor Bestandteil der Therapie sein sollte, profitieren von dem neuen Medikament dagegen nur gering.

Den größten Mehrwert des neuen Wirkstoffs sieht das Institut in den deutlich geringeren Begleiterscheinungen: Studienabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen und Hautausschlägen kamen bei beiden Geschlechtern seltener vor, bei Männern zeigten sich außerdem Erkrankungen des Nervensystems weniger häufig, wenn sie mit Dolutegravir behandelt wurden.

Auch bei vorbehandelten Erwachsene mit INI-Bedarf traten im Vergleich zu herkömm­lichen Therapien weniger Nebenwirkungen auf.  Infektionen und sowie Erkrankungen des Nervensystems traten seltener auf. Dementsprechend sieht das IQWiG in der Gesamt­schau auch für diese Patientengruppe einen geringen Zusatznutzen. Dagegen konnte aufgrund fehlender Studiendaten für Jugendliche über 12 Jahren kein Zusatznutzen festgestellt werden.

hil

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