Ausland

Drei Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen in zentralafrikanischem Krankenhaus getötet

  • Freitag, 2. Mai 2014

Bangui/Berlin – Drei Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sind Ende April bei einem bewaffneten Raubüberfall auf ein Krankenhaus der Organisation in der Zentralafri­kanischen Republik getötet worden. Insgesamt starben bei dem Vorfall in der Stadt Boguila im Norden des Landes 16 Zivilisten. Ärzte ohne Grenzen verurteilt den Angriff auf unbewaffnete Menschen in einer Einrichtung, die deutlich als Krankenhaus gekennzeichnet ist, aufs Schärfste.

Der Vorfall ereignete sich, als bewaffnete Kämpfer der früheren Seleka-Allianz das Krankenhausgelände in Boguila umstellten. Dort fand gerade ein Treffen mit vierzig Dorfältesten statt, die von Ärzte ohne Grenzen eingeladen worden waren, um über die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu sprechen.

Während einige Bewaffneten das Büro von Ärzte ohne Grenzen mit vorgehaltener Waffe ausraubten und Schüsse in die Luft feuerten, näherten sich weitere bewaffnete Männer dem Ort, an dem sich das Personal von Ärzte ohne Grenzen und die Dorfältesten versammelt hatten. Die Bewaffneten begannen, ohne bestimmten Anlass um sich zu schießen und ließen Tote und Schwerverletzte zurück.

„Wir sind tief bestürzt über den Tod der drei Kollegen und schockiert über die brutale Gewalt gegen unser medizinisches Personal und gegen die lokale Bevölkerung", sagt Stefano Argenziano, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen. Aufgrund des Vorfalls setzte die Hilfsorganisation ihre Tätigkeiten in Boguila vorerst aus.  „Wir wollen weiterhin humanitäre Hilfe für die Bevölkerung leisten, aber wir müssen auf die Sicherheit unserer Mitarbeiter achten", betonte  Argenziano. Derzeit werde geprüft, ob die Hilfe in anderen Gebieten fortgesetzt werden könne.

Ärzte ohne Grenzen ist die einzige internationale humanitäre Organisation, die in der Region von Boguila arbeitet. Die Organisation fordert von allen Konfliktparteien, die Neutralität von Krankenhauspersonal und medizinischen Einrichtungen zu respektieren.

hil

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