Dresdner Forscher testen Behandlung von ADHS mit Physiotherapie
Dresden – Das Dresdner Universitätsklinikum plant eine Studie zur Wirksamkeit von Physiotherapie bei hyperaktiven Kindern. Dafür werden ab sofort rund 60 Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren gesucht, die neben den typischen ADHS-Symptomen wie Konzentrationsschwierigkeiten und Hyperaktivität auch motorische Probleme haben, wie das Klinikum heute in Dresden mitteilte.
Viele Patienten fielen nicht nur durch Zappeligkeit und Konzentrationsschwächen auf, sondern hätten auch große Probleme etwa beim Schreiben, Schleifenbinden oder Fahrradfahren, sagte die Diplom-Psychologin Sina Wanderer.
Die Wirksamkeit von Physiotherapie bei solchen Problemen ist nach Angaben des Klinikums noch nicht hinreichend untersucht. Die Behandlung mit dem etwa im Medikament Ritalin enthaltenen Wirkstoff Methylphenidat helfe auch bei motorischen Problemen, stoße aber als Psychostimulans bei Eltern und einigen Medizinern auf Skepsis, hieß es.
Bei der geplanten Studie sollen die Kinder den Angaben zufolge zwei Monate lang zweimal pro Woche ein physiotherapeutisches Programm absolvieren, das Verkrampfungen abbauen und die Motorik trainieren soll.
Die Ergebnisse sollen mit Fortschritten bei ADHS-Patienten verglichen werden, die Methylphenidat einnehmen, und bei Kindern, deren Eltern speziell für den oft sehr schwierigen Umgang mit ihnen geschult wurden. Nach Angaben der Klinik ist es die erste Studie, die die Wirksamkeit des Medikaments mit der von Physiotherapie vergleicht.
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