Drogenbeauftragte für Verbot von E-Zigaretten

Essen – Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), hat sich für ein bundesweites Verbot der E-Zigarette ausgesprochen. Die nikotinhaltigen Liquids, die verdampften Flüssigkeiten, seien von der Bundesregierung bereits als Arzneimittel eingestuft worden, sagte sie den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe vom Dienstag. Dies habe Signalwirkung für die Länder. Das von der nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) bereits verhängte Verbot sei daher richtig, sagte Dyckmans.
Die Drogenbeauftragte befürchtet, dass E-Zigaretten für Jugendliche zur Einstiegsdroge werden könnten. Auch als Entwöhnungsmittel für starke Raucher sei die E-Zigarette nicht geeignet, da dem Körper in der Regel nach wie vor Nikotin zugesetzt werde.
Bei elektronischen Zigaretten wird eine verdampfte Flüssigkeit inhaliert, die in der Regel Nikotin und andere Substanzen enhält. E-Zigaretten bestehen aus Gehäuse, Batterie, einem elektrischen Vernebler und einer Kartusche, die der Raucher selbst einsetzt. In Deutschland sollen nach Herstellerangaben inzwischen rund zwei Millionen Menschen zur E-Zigarette greifen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte bereits 2008 auf die Gefahren hingewiesen. Auch andere Behörden warnen vor den Risiken.
Wie riskant die E-Zigarette ist und welche langfristigen Schäden drohen, ist wissenschaftlich allerdings noch nicht ausreichend erforscht. Auch die Rechtslage in Deutschland ist bislang nicht eindeutig. Die Bundesregierung verweist darauf, dass die Überwachung der Zulassung von E-Zigaretten Ländersache sei. Auch die EU befasst sich derzeit mit der Einstufung der E-Zigarette.
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