Drogenbeauftragter: Bier und Wein erst an 18-Jährige verkaufen

Berlin – Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, will das Erwerbsalter für Alkohol heraufsetzen. „Die Wissenschaft sagt uns, dass es nicht vernünftig ist, Bier und Wein an Minderjährige zu verkaufen“, sagte der SPD-Politiker der Welt heute.
Daher wolle er das Erwerbsalter für Bier, Wein und Schaumwein von 16 auf 18 Jahre erhöhen. Andere Länder hätten damit gute Erfahrungen gemacht. „Was jedenfalls so gar nicht geht, ist das sogenannte begleitete Trinken. Heute kann ein 14-Jähriger im Beisein der Eltern in der Kneipe ein Bier bestellen“, kritisierte Blienert.
Insgesamt gebe es beim Umgang mit Tabak und Alkohol „großen Nachholbedarf“, so der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen weiter. „Es ist ahistorisch, Alkohol und Tabak zum kulturellen Allgemeingut zu stilisieren. Das verharmlost die Probleme“, sagte Blienert.
Es sei vielen nicht klar, wie groß der gesellschaftliche Schaden durch Tabak und Alkohol sei. „Wir müssen von einem freien Wildwuchs sukzessive zu einem regulierten, kontrollierten Umgang mit Tabak und Alkohol kommen. Die Verfügbarkeit ist zu niederschwellig.“
Mit Blick auf die bundesweit rund 340.000 Zigarettenautomaten sagte er, der Zugang sei immerhin durch eine Alterskontrolle eingeschränkt. „Tatsächlich ist es für mich aber paradox, dass man ausgerechnet Tabak rund um die Uhr quasi überall am Automaten kaufen kann. Auch hierzu brauchen wir eine fundierte Debatte.“ Unter anderem sei die Einführung neutraler Einheitsverpackungen zu prüfen.
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