Drogeriemarktkette startet Verkauf von rezeptfreien Medikamenten

Karlsruhe – Die Drogeriemarktkette dm verkauft künftig rezeptfreie Medikamente wie Schmerzmittel auch im Onlineshop. Rezepte werde man dort aber nicht einlösen können, sagte dm-Chef Christoph Werner dem Handelsblatt.
Während Apotheker vor Unsicherheiten warnen, sieht der dm-Geschäftsführer im Ressort Marketing und Beschaffung, Sebastian Bayer, darin eine logische Erweiterung des Sortiments, wie er jüngst erklärt hatte. Kunden hätten auf der dm-Homepage oft nach solchen Produkten gesucht, die dm bis dato nicht habe verkaufen dürfen.
Erhältlich sein sollen ab dem kommenden Dienstag rezeptfreie Medikamente, die über ein Logistikzentrum in Tschechien verteilt werden. Verschreibungspflichtige Arzneimittel werden nicht über dm verkauft.
Der Deutsche Apothekerverband warnte, dass Menschen mit gesundheitlichen Problemen verunsichert werden könnten, wenn der Unterschied zwischen Apotheke und Drogeriemarkt nicht mehr klar sei.
Ein hochwirksames und damit potenziell auch gefährliches Arzneimittel dürfe nur fachgerecht von einer Apotheke abgegeben und nicht „marketinggesteuert von einem Drogeriemarkt rausgehauen werden“, erklärte der Vorsitzende Hans-Peter Hubmann.
Gerade bei akuten Leiden – ob nun Allergie, Schmerz oder Erkältung – komme es zudem darauf an, die Eigendiagnose der Patienten zu hinterfragen und ihnen im Zweifel auch vom falschen Medikament abzuraten.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: