Ärzteschaft

Durchschnittsalter der Vertragsärzte steigt nicht weiter

  • Donnerstag, 24. März 2022
/photowahn, stock.adobe.com
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Berlin – Die Zahl der Vertragsärzte in Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen – das Durch­schnittsalter aber zum zweiten Mal in Folge nicht mehr. Das geht aus einer Auswertung der Kassenärzt­lichen Bundesvereinigung (KBV) mit Stand von Ende 2021 hervor.

Bei den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten sank das das Durchschnittsalter nochmals leicht auf 54,18 Jahre. Ende 2020 waren es im Schnitt noch 54,23 Jahre und Ende 2019 noch 54,3 Jahre gewesen. Generell ist das Durch­schnittsalter seit langem kontinuierlich gestiegen – 2009 hatte es bei 51,9 Jahren gelegen.

Am Stichtag 31. Dezember 2021 waren demnach laut Bundesarztregister 183.336 Vertragsärzte und Psychotherapeuten mit einer Zulassung für die Versorgung gesetzlich versicherter Patienten tätig. Das war ein Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Da weiterhin viele Mediziner Teilzeit arbeiten wollen, ergibt sich laut KBV tatsächlich aber nur ein Kapazitätsplus von 0,3 Prozent. Den stärksten Zuwachs gab es bei Psychotherapeuten – ihre Zahl nahm binnen Jahresfrist um 5,3 Prozent auf 31.308 zu.

Die Zahl der angestellten Ärzte und Psychotherapeuten, die keine eigene Praxis besitzen, stieg im ver­gan­genen Jahr weiter auf 45.895.

Insgesamt legte auch der Frauenanteil zu: Niedergelassene Ärztinnen und Psychotherapeutinnen kom­men nach 48,9 Prozent im Vorjahr nun auf 49,9 Prozent. Dabei machen Psychotherapeutinnen mit drei Vierteln (76 Prozent) eine große Mehrheit aus. Ärztinnen kommen aktuell auf einen Anteil von 44 Pro­zent im Vergleich zu männlichen Kollegen.

KBV-Chef Andreas Gassen, sagte, wie wichtig die Praxen der Hausärzte, Fachärzte und Psychotherapeu­ten für die Versorgung seien, zeige nicht zuletzt die Pandemie. „17 von 18 Coronapatienten wurden ambulant behandelt.“ KBV-Vize Stephan Hofmeister sagte: „Das Engagement der Kolleginnen und Kollegen und ihrer Teams ist enorm – aber nicht unendlich.“

Der Trend habe sich fortgesetzt, dass die reine Arztzeit für die Patientenversorgung abnehme. Um gegen­zusteuern, müsse die Niederlassung in einer Praxis wieder attraktiver gemacht werden, etwa mit Abbau von Bürokratie. Die Zahl der Medizinstudierenden müsse zudem endlich erhöht werden.

dpa

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