Studierender Blick

E-Learning

  • Dienstag, 1. Oktober 2013

Ein Appell an die Fachautoren unserer Zeit – lasst die Stifte liegen und greift zur Tastatur. Begriffe wie „blended learning” versuchen zu vermitteln, dass Studierende am einfachsten lernen, wenn sie Praxis und Theorie computergesteuert simulieren können. Es eröffnen sich komplett neue Dimensionen, wenn nicht nur Wert auf Schrift und Bild, sondern auch auf didaktisch strukturierte Interaktionen gelegt wird.

Eine Vorlesung, so inhaltlich versiert sie auch sein mag, erlangt erst Erfolg, wenn sie wohl referiert ist. Dazu gehören Charisma, Intonation und vieles mehr. Bücher besitzen diese Eigenschaften nicht. E-Learning-Formate können aber in erster Linie da überzeugen, wo ein Buch zu konventionell erscheint: auf Seite 15, wo die Einführung zu lang scheint, oder auf Seite 156, wo man schon alles zu einem Thema weiß und lieber weiterblättert.

Ich habe noch mit keinem E-Learning-Format lernen können, weil sich bislang noch keines zufriedenstellend im Gebrauch befindet. Ich lausche aber begeistert den Podcasts aus US-amerikanischen Universitäten – so zum Beispiel die Vorstellung eines Schauspielpatienten mit anschließender klinischer Entscheidungs­findung. Angesagt sind auch anatomische Sektionen, mit hoher Popularität für den Alltag als PJ'ler im OP.

Was schlussendlich fehlt, ist die Legitimation dieser E-Learning-Formate im Alltag – Dozenten würden sie ja gerne aufbauen, haben allerdings nicht die Zeit dafür im klinischen Alltag. Also ein Tipp an die Fachautoren und Verlage unserer Zeit – investiert das Geld in moderne Formate!

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