Politik

Impfraten bei Berliner Kindern gestiegen

  • Montag, 22. Juli 2013

Berlin – Die Impfraten gegen Masern, Mumps und Röteln bei Berliner Kindern sind in den vergangenen Jahren angestiegen. Das geht aus den Ergebnissen der Einschulungs­untersuchung 2012 hervor, die die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales heute vorgelegt hat. Die erste Masernimpfung hatten im Jahr 2005 93,5 Prozent der eingeschulten Kinder erhalten, 2012 waren es 95,9 Prozent.

Gestiegen ist insbesondere die Teilnahmerate an der zweiten Impfung: von 78,8 auf 90,9 Prozent im genannten Zeitraum. Kinder türkischer und arabischer Herkunft waren dabei mit 96 beziehungsweise 94 Prozent häufiger geimpft als Kinder deutscher Herkunft (90 Prozent).

Die Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchungen ist zudem hoch. Sie liegt bei 99,5 Prozent (U1), 99,2 Prozent (U2), 98,5 Prozent (U3), 97,5 Prozent (U4), 96,3 Prozent (U5), 95,9 Prozent (U6), 91,9 Prozent (U7), 54,2 Prozent (U7a) und 86,8 Prozent (U8). Die Teilnahmerate bei Kindern der sogenannten oberen Sozialstatusgruppe lag dabei bei jeder Untersuchung – und zum Teil deutlich – über der von Kindern der unteren Status­gruppe. Die Senatsverwaltung weist darauf hin, dass bei dieser Auswertung nur Schüler berücksichtigt wurden, die ein Vorsorgeheft vorgelegt haben und seit ihrer Geburt in Deutschland leben.

Gesundheitliche Probleme wie Übergewicht oder Auffälligkeiten bei Sprache und Motorik traten häufiger bei Kindern aus Familien der unteren Sozialstatusgruppe oder mit Migra­tionshintergrund zutage. Während 6,7 Prozent der Kinder deutscher Herkunft ein Risiko für Übergewicht aufwiesen, waren es bei Kindern arabischer Herkunft 16,7 Prozent und bei Kindern türkischer Herkunft 20,9 Prozent.

Auffälligkeiten in der Auge-Hand-Koordination traten bei Kindern der unteren sozialen Statusgruppe mit 30 Prozent zudem doppelt so häufig auf wie in der mittleren Statusgruppe (15 Prozent). In der oberen Statusgruppe waren es acht Prozent.

Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund ist in Berlin darüber hinaus weiter angestiegen, von 30,5 Prozent im Jahr 2005 auf 39,2 Prozent im Jahr 2012. Drei von vier Kindern mit Migrationshintergrund, die mindestens zwei Jahre eine Kita besucht haben, verfügten über gute bis sehr gute Deutschkenntnisse. Allerdings haben mit 80,5 Prozent weniger Kinder mit Migrationshintergrund über zwei Jahre ein Kita besucht als Kinder deutscher Herkunft (93,9 Prozent).

„Der Zusammenhang zwischen einem mindestens zweijährigen Kita-Besuch und einer guten gesundheitlichen und sprachlichen Entwicklung der Kinder zeigt sich deutlich“, kommentierte Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU). Besonders bei Kindern mit Migrationshintergrund fördere der Besuch der Kindertagestätte die Deutschkenntnisse und die Chancengleichheit. Diese Entwicklung müsse weiter gestärkt werden. fos

fos

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