ECDC warnt vor Lockerungen der Coronamaßnahmen

Stockholm – Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC hat davor gewarnt, Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 und dessen Varianten zum jetzigen Zeitpunkt zu lockern. Die epidemiologische Lage bleibe sehr besorgniserregend, die Belegung der Krankenhaus- und Intensivbetten auf einem hohen Niveau, teilte ECDC-Direktorin Andrea Ammon gestern mit.
Sollten die Maßnahmen zur Viruseindämmung nicht beibehalten oder gar verstärkt werden, müsse man Studien zufolge mit einem beträchtlichen Anstieg der Infektions- und Todesfallzahlen rechnen.
Unmittelbare, strikte und entschiedene Maßnahmen seien entscheidend, um die Virusübertragungen zu kontrollieren und die Kapazitäten des Gesundheitswesens zu schützen, erklärte das ECDC in seiner gestern veröffentlichten neuen Coronarisikobewertung.
Während die meisten Länder im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) derzeit sinkende Infektionszahlen verzeichneten, habe die Einführung und zunehmende Verbreitung der zuerst in Großbritannien, Südafrika und Brasilien bemerkten Virusvarianten Besorgnis ausgelöst.
Von den Varianten sei die zunächst in England nachgewiesene Mutante diejenige, die sich im EWR am umfassendsten verbreitet habe. Irland melde bereits, dass die diese Variante (B.1.1.7) die im Land dominierende sei. Mehrere weitere Länder kämen Schätzungen zufolge in den kommenden Wochen in dieselbe Situation.
Den Staaten werde deshalb empfohlen, ihre Möglichkeiten zur Sequenzierung von Coronaproben auf- und auszubauen, erklärte Ammon.
Auch ergänzende Maßnahmen wie Tests, Kontaktverfolgung, die Isolation von Fällen und die Quarantäne von Kontakten seien wichtig.
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