McKinsey akzeptiert in Opioidkrise millionenschweren Vergleich

Washington – Im Streit um die massenhafte Verschreibung opioidhaltiger Schmerzmittel in den USA hat das Beratungsunternehmen McKinsey Medienberichten zufolge in einen millionenschweren Vergleich eingewilligt.
Wie die New York Times und das Wall Street Journal heute unter Berufung auf informierte Kreise berichteten, zahlt McKinsey 573 Millionen Dollar (476 Millionen Euro) an die US-Behörden, um mögliche Zivilklagen abzuwenden.
Den Vergleich erzielte McKinsey den Berichten zufolge mit den Generalstaatsanwälten von 47 US-Bundesstaaten sowie der Hauptstadt Washington. Das Unternehmen hatte vor allem den US-Pharmakonzern Purdue Pharma beraten, der vor Gericht Gesetzesverstöße bei Produktion und Vertrieb seines Medikaments Oxycontin eingeräumt hatte.
Purdue Pharma bekannte sich in drei Punkten des Betrugs und des Verstoßes gegen Regeln gegen Schmiergeldzahlungen im Gesundheitssektor schuldig.
Viele Experten führen die Opioidkrise in den USA auf die übermäßige Verschreibung von Schmerzmitteln wie Oxycontin zurück, die bis Mitte der 1990er-Jahre noch der Behandlung von Schwerstkranken vorbehalten waren.
Den Herstellern sowie US-Apotheken wird vorgeworfen, die bei längerer Anwendung süchtig machenden Mittel aggressiv beworben und auf Warnzeichen der Suchtkrise nicht reagiert zu haben. Seit Ende der 1990er-Jahren sind in den USA mehr als 450.000 Menschen an den Folgen einer Opioidüberdosis gestorben. Das umfasst verschriebene Schmerzmittel wie auch illegale Drogen wie Heroin.
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