Ehe schützt vor Mangelernährung im Alter

Erlangen – Verheiratete und verwitwete Männer und Frauen sorgen im Alter besser für sich und leiden damit weniger an Mangelernährung. Das haben Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) im Rahmen einer internationalen Studie ermittelt, wie die Pressestelle der FAU heute mitteilte.
Dagegen seien Unverheiratete sowie getrennt oder geschieden Lebende davon eher betroffen. Auch wer Probleme beim Gehen oder Treppensteigen habe oder vor Kurzem im Krankenhaus gewesen sei, leide häufiger an Mangelernährung als seine Altersgenossen. Die Forscher gingen dabei lediglich den Faktoren nach.
Mangelernährung kann der Mitteilung zufolge in jedem Alter auftreten. Doch ältere Menschen ab 65 Jahren seien besonders davon betroffen. Die Folgen seien vielfältig, erläuterte Dorothee Volkert vom Institut für Biomedizin des Alterns. Sie reichten von Gewichtsverlust über eine Schwächung des Immunsystems bis hin zu funktionellen Beeinträchtigungen der Muskulatur und aller Organe. Der Körper greife dann auf alle Reserven zurück.
Zusammen mit Forschern aus sieben Ländern, darunter neben Deutschland auch Österreich, Frankreich und Neuseeland, hatte sich das Team der FAU auf die Spur für die Ursachen der Mangelernährung gemacht. Das Projekt startete im März 2016 und lief zwei Jahre. Finanziell unterstützt wurde es unter anderem mit rund 1,9 Millionen Euro vom Bundeslandwirtschaftsministerium und anderen nationalen Förderorganisationen.
Das Durchschnittsalter der über 4.800 Teilnehmer der Studien lag zwischen 72 und 85 Jahren. Alle Befragten lebten in Privathaushalten. Zwischen 4,6 und 17,2 Prozent der Mitwirkenden entwickelten im Verlauf der Untersuchung eine Mangelernährung. Je älter die Menschen seien, so Volkert, desto wahrscheinlicher sei Mangelernährung. Jedes neue Lebensjahr erhöhe das Risiko ein kleines bisschen.
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