Politik

Einsatz des grünen Rezepts zurückgegangen

  • Donnerstag, 12. März 2020
/Alexander Raths, stock.adobe.com
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Frankfurt – Die niedergelassenen Ärzte in Deutschland haben im vergangenen Jahr weniger Medikamente über das sogenannte grüne Rezept verordnet als noch 2018. Das berichtet der Statistikdienstleister Iqvia. Danach haben Ärzte im Jahr 2019 insgesamt 45 Millionen Verordnungen rezeptfreier Arzneimittel auf grünen Rezepten getätigt. Das bedeutet einen Rückgang gegenüber 2018 um gut acht Prozent.

Seit 2004 müssen die gesetzlichen Krankenkassen rezeptfreie Arzneimittel nicht mehr erstatten. Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen tragen daher die Kosten für sogenannte OTC-Medikamente („over the counter“) selbst. Eine Ausnahme bilden Produkte für Kinder bis zu zwölf Jahren und Jugendlichen mit Entwicklungsstörungen bis 18 Jahren.

Erhalten Patienten von ihrem Arzt allerdings eine OTC-Verordnung auf einem grünen Rezept, übernimmt ein großer Teil der Krankenkassen im Rahmen freiwilliger Satzungsleistungen Kosten für OTC-Arzneimittel. Das grüne Rezept dient Patienten außerdem als Merkhilfe hinsichtlich Präparatename, Wirkstoff und Darreichungsform.

Im Ranking der zehn häufigst auf grünen Rezepten notierten Produkte finden sich laut Iqvia die gleichen Präparate wie im Jahr 2018. Auf diese führenden Produkte entfällt fast ein Fünftel der Verordnungen (18 Prozent).

Nach Einsatzbereichen spiegeln sich hier erwartungsgemäß die insgesamt häufigst verordneten Arzneigruppen wider: fünf Erkältungsmittel einschließlich Schnupfenprä­paraten, drei Präparate gegen Magen- und Darmbeschwerden und Übelkeit und zwei Schmerzmittel.

„Da die Erkältungssaison in 2019 gegenüber dem Vorjahr deutlich schwächer ausgeprägt war, dürften entsprechend weniger Patienten in den Arztpraxen vorstellig geworden sein. Infolgedessen wurden möglicherweise auch weniger Empfehlungen für Präparate nachgefragt“, hieß es aus dem Unternehmen.

hil

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