Einwanderung senkt Durchschnittsalter von AOK-Versicherten

Berlin – Der AOK-Bundesverband hat die Vorteile der Einwanderung nach Deutschland für die Sozialsysteme unterstrichen. „Durch den Zuzug ist die gesetzliche Krankenversicherung demografisch viel nachhaltiger aufgestellt als ohne. Insgesamt ist nicht nur die Zahl der krankenversicherten Menschen in Deutschland gestiegen, es konnte auch die Alterung des Versichertenpools gestoppt werden“, sagte der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes Martin Litsch dem Handelsblatt.
Im Juni 2018 zählte die gesetzliche Krankenversicherung laut Bundesgesundheitsministerium rund 72,9 Millionen Versicherte und fast 56,6 Millionen Mitglieder. 2017 waren es noch 72,2 beziehungsweise etwas mehr als 56 Millionen. Ein Grund dafür ist laut der AOK der Zuzug junger Bürger aus der Europäischen Union.
„Wir wachsen seit Jahren überdurchschnittlich stark. Seit 2009 ist bei den elf AOKs insgesamt gesehen das Durchschnittsalter der Versicherten von 45,4 auf 43,7 Jahre gesunken“, sagte Litsch. Der Altersdurchschnitt in der gesetzlichen Krankenversicherung liege momentan bei 44 Jahren.
„Die GKV ist damit heute 1,5 Jahre jünger als von der amtlichen Bevölkerungsprognose vorhergesagt. Vermutlich steigen auch deshalb die Ausgaben Jahr für Jahr nicht mehr so stark wie etwa vom Schätzerkreis prognostiziert“, so der Vorstandsvorsitzende.
Er betonte, es sei wichtig, den Neuversicherten aus dem Ausland eine Brücke zu bauen, damit sie das deutsche Gesundheitswesen und das Versicherungssystem gut verstünden und sich zurechtfinden könnten. Ein Beispiel dafür sind laut Litsch Informationen in der Landessprache der Herkunftsländer.
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