Einwegspritzen mehrfach verwendet, aber keine Gefährdung von Patienten

Potsdam – Wegen Versorgungsengpässen in der Coronapandemie sind im Potsdamer Ernst von Bergmann-Klinikum Einweg-Spritzen für Infusionspumpen mehrfach verwendet worden. Es handelt sich um einen „klaren Verstoß gegen geltende Hygienevorschriften“, so Hans-Ulrich Schmidt, Sprecher der Geschäftsführung der Klinik.
Zu einer Gefährdung von Patienten ist es dadurch aber nicht gekommen. „Die Spritzen sind jeweils am selben Patienten mit demselben Medikament zwei Mal anstatt, wie vorgesehen einmal verwendet worden“, erklärte Sprecherin Theresa Decker. „Wir arbeiten das auf.“ Zuvor hatten die Potsdamer Neuesten Nachrichten darüber berichtet.
Der Engpass erstreckte sich laut Klinikum über zwei Tage am Wochenende vom 30. April bis 2. Mai. „Einwegmaterial darf grundsätzlich nur einmalig verwendet werden“, so Klaus-Dieter Zastrow, Leitender Krankenhaushygieniker. „Dass es immer wieder zu Hygienefehlern durch Personal kommt, müssen wir, egal in welchem Krankenhaus, beobachten. Das darf nicht passieren.“
Das Klinikum stand bereits zu Beginn der Coronapandemie in der Kritik. In der Einrichtung hatten sich im März 2020 Infektionen mit dem Erreger SARS-CoV-2 bei Patienten und Mitarbeitern gehäuft. Nach einer Besichtigung hatte das Robert-Koch-Institut (RKI) unter anderem kritisiert, dass möglicherweise Umzüge ganzer Stationen die Infektionen begünstigt haben.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: