Ärzteschaft

Einzelleistungs­vergütung sollte politisches Ziel bleiben

  • Freitag, 5. August 2016

München/Westfalen-Lippe – Das Konzept der Einzelleistungsvergütungen sollte politi­sches Ziel der Ärzteschaft bleiben. Das fordert der Bayerische Facharztverband (BFAV). Der Verband kritisiert in diesem Zusammenhang Äußerungen des Vizepräsidenten der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Klaus Reinhardt, der auch Vorsitzender des Hart­mann­bun­des (HB) ist. Reinhardt hatte sich am Rande eines Pressegespräches in Müns­ter vor einigen Tagen dafür ausgesprochen, die Regelleistungsvolumen durch eine „di­ag­nose­be­zogene Vergütung“ zu ersetzen.

Das bemängelt der niedergelassene Nervenarzt in Augsburg und BFAV-Vorstands­mit­glied Karl Ebertseder. Eine solche Vergütung läge „genauso katastrophal wie die Regel­leistungsvolumina im niedrigen zweistelligen Euro-Bereich“, sagte er. Er plädiert statt­dessen für die Kostenerstattung ärztlicher Leistungen – auch als Korrektiv gegen eine unbegründete Mengenausweitung.

„Auch der Hartmannbund ist unverändert für die Einführung der Kostenerstattung und tritt auch für diese ein“, stellte Reinhardt gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt klar. Aller­dings habe auch der Deutsche Ärztetag auf mehrfachen Antrag des Hartmann­bundes kein eindeutiges Votum für die Kostenerstattung erteilt, so Reinhardt. Aufgrund der allge­meinen politischen Situation seien die Chancen, die Kostenerstattung als allgemein­gülti­ge Abrechnungsform zu realisieren, sehr gering.

„Eine Vergütung, die sich auch nach der Schwere der Krankheit richtet, ist gegenüber dem Status quo der Regelleistungsvolumina allemal gerechter und angemessener, so Reinhardt.

hil

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