Elektronische Patientenakte wird bisher kaum genutzt

München – Die Mehrheit der gesetzlich Versicherten in Deutschland fremdelt mit der elektronischen Patientenakte (ePA). Nicht einmal jeder Zehnte hat bisher eine App mit ePA genutzt, geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Süddeutsche Zeitung Dossier hervor.
Nur acht Prozent der gesetzlich Versicherten gaben demnach an, eine entsprechende App aktiv zu verwenden, um etwa Dokumente hochzuladen oder Arztbriefe abzurufen. Weitere 14 Prozent hätten eine solche App zwar heruntergeladen, bisher aber nicht verwendet.
Seit Mitte Februar 2025 haben alle gesetzlich Versicherten automatisch eine ePA erhalten, sofern sie nicht ausdrücklich widersprochen haben.
Um auf die Patientenakte und die darin erhaltenen Dokumente zugreifen zu können, wird eine App benötigt. Sie wird in der Regel von den Krankenkassen bereitgestellt. Praxen, Krankenhäuser und Apotheken sind ab 1. Oktober 2025 verpflichtet, die ePA zu nutzen.
Der Erhebung zufolge haben 49 Prozent der gesetzlich Versicherten noch keine App installiert, mit der sich auf die Akte zugreifen lässt. Elf Prozent hätten der Anlage ihrer ePA aktiv widersprochen, acht Prozent hätten nicht gewusst, dass sie überhaupt eine solche haben. Neun Prozent machten keine Angaben.
Bei den Privatversicherten, für die noch keine ePA-Pflicht gilt, gaben der Mitteilung nach drei Viertel an, noch keine ePA beantragt zu haben. Jeweils acht Prozent hätten eine App zwar heruntergeladen, aber noch nicht genutzt, oder eine ePA beantragt, aber noch keine App. Nur ein Prozent der Privatversicherten gab an, die elektronische Patientenakte schon einmal aktiv genutzt zu haben. Acht Prozent machten keine Angaben.
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