Endokrinologen warnen vor Gefahren durch Sportlermagersucht
Altdorf – Anlässlich der gerade zu Ende gegangenen Olympischen Sommerspiele hat die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) davor gewarnt, gesundheitsgefährdende Gewichtsreduktionen durch sportliche Trainingsziele zu rechtfertigen. Gleichzeitig forderte die Fachgesellschaft, Sportler, Trainer und Ärzte besser über die Gefahren der Sportlermagersucht (Anorexia athletica) aufzuklären.
„Das Risiko für Essstörungen ist bei Sportlern deutlich erhöht, für deren Erfolg ein niedriges Körpergewicht vorteilhaft ist“, verwies die Heidelberger Sportmedizinerin Birgit Friedmann-Bette. Die betroffenen Sportler gingen oft ein erhebliches Energiedefizit ein und entwickelten nicht selten gravierende Essstörungen.
Das darin liegende Gefahrenpotenzial für den Körper sei enorm: „In der Folge treten hormonelle Regulationsstörungen auf, die Knochendichte nimmt ab – bis hin zur Osteoporose mit der Gefahr von Knochenbrüchen“, warnte Helmut Schatz, Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie.
Vor diesem Hintergrund plädiert die DGE für eine bessere Aufklärung sowie aktive Präventionsmaßnahmen: So könnten Sporttauglichkeitsuntersuchungen dazu beitragen, Symptome der Anorexia athletica frühzeitig zu erkennen, entsprechende Bestimmungen der Sportfachverbände zu einem gesundes Körpergewicht der Sportler beitragen. Beim Skispringen sei diese Forderung bereits umgesetzt: Sobald ein Sportler einen Body Mass Index unter 20,5 habe, würden seine Skier gekürzt, was ungünstig für „weite Sprünge“ sei.
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