Ausland

Engpässe bei HIV-Medikamenten in Subsahara-Afrika

  • Montag, 30. November 2015

Harare – Zahlreichen HIV-Infizierten in Subsahara-Afrika ist der regelmäßige Zugang zu lebensrettenden Medikamenten verwehrt. Antiretrovirale Arzneimittel seien zwar generell auf Lager, gelangten aber zu spät zu vielen Kliniken, erklärte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) am Montag. Der Grund für die Engpässe seien vor allem schlecht organisierte Zulieferketten und logistische Hürden.

Eine Kombination verschiedener antiretroviraler Medikamente kann den Ausbruch der Immunschwächekrankheit Aids bei Infizierten verhindern. „Patienten werden mit leeren Händen oder suboptimalen Medikamenten nach Hause geschickt”, sagte Tinne Gils, die regionale MSF-Pharmazeutin, während der Internationalen Konferenz über Aids und sexuell übertragene Infektionskrankheiten (ICASA) in der simbabwischen Hauptstadt Harare.

So seien in Südafrika fast ein Viertel der Gesundheitszentren nicht in der Lage, vollständige Dosen der HIV- oder Tuberkulose-Medikamente zu verschreiben. In 80 Prozent dieser Fälle seien die Arzneimittel jedoch im Land vorhanden, so MSF. In der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, Kinshasa, seien 77 Prozent aller Kliniken mindestens einmal pro Vierteljahr die Bestände ausgegangen.

Auch in Mosambik gibt es laut MSF regelmäßige Versorgungslücken. Die Länder südlich der Sahara sind nach Angaben der Vereinten Nationen die Region mit der höchsten HIV-Prävalenz weltweit.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung