Entwicklungsminister fordert schnelle Nothilfe für Ostafrika
Berlin – Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die internationale Staatengemeinschaft aufgerufen, angesichts der Hungersnot im Südsudan schnelle finanzielle Unterstützung zu leisten. „Wir können nicht zusehen, wie die Menschen verhungern. Es muss doch möglich sein, weltweit fünf Milliarden Euro Nothilfe zur Stabilisierung der Lage aufzubringen“, sagte der CSU-Politiker am Freitag den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Wir brauchen auch dringend private Spenden
Das Bundesentwicklungsministerium trägt seinen Angaben zufolge in diesem Jahr 100 Millionen Euro zur Milderung der Hungerkrise in Ostafrika bei. „Andere Staaten müssen sich anschließen. Die Dimension der Herausforderung ist riesig, wir brauchen auch dringend zusätzlich private Spenden. Jede und jeder kann einen Beitrag leisten, das Überleben der Menschen in den Dürregebieten zu sichern“, sagte Müller.
Die Bundesregierung engagiert sich zugleich für die humanitäre Lage im Westen Afrikas. Gemeinsam mit Norwegen, Nigeria und den Vereinten Nationen richtet sie am Freitag eine internationale Geberkonferenz in Oslo aus, um Hilfe für die Krisenregion um den Tschadsee aufzutreiben. Dort sind rund sieben Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.
Mehr als 20 Millionen Menschen leiden nach Angaben der Vereinten Nationen im Südsudan, in Somalia, im Nordosten Nigerias und im Jemen derzeit unter einem Mangel an Nahrungsmittels. Besonders schlimm ist die Situation im Südsudan, wo fünf Millionen Menschen unter Hunger leiden. Am Montag hatten die UN für Teile des Südsudans eine Hungersnot ausgerufen. Rund 100 000 Menschen sind demnach unmittelbar vom Hungertod bedroht.
Laut UN-Generalsekretär António Guterres bräuchten die Hilfsorganisationen der UN bis Ende März mindestens 4,4 Milliarden US-Dollar, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente an die notleidenden Menschen zu liefern. Bislang hätten die Vereinten Nationen aber erst 90 Millionen US-Dollar erhalten.
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