Entwicklungsverband mahnt mehr Einsatz für Gesundheit weltweit an

Berlin – Der Dachverband der deutschen Entwicklungsorganisation Venro fordert die Politik auf, sich weltweit stärker am Menschenrecht Gesundheit zu orientieren. „Wir sind weit davon entfernt, dass 2030 jedem Menschen weltweit ein gesundes Leben ermöglicht wird, wie es das Ziel drei der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung vorgibt“, erklärte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Maike Röttger heute in Berlin. „Im Gegenteil: Wir sind weltweit mit schwachen Gesundheitssystemen, mit neuen Pandemien und den Folgen des Klimawandels konfrontiert.“
Mehr als die Hälfte aller Menschen habe keinen Zugang zu wesentlichen Gesundheitsdienstleistungen, ergänzte Röttger, „und knapp 100 Millionen rutschen jedes Jahr in extreme Armut, weil die Kosten für ihre Gesundheitsversorgung zu hoch sind“. Auch in Deutschland sei das Menschenrecht auf Gesundheit nicht garantiert, denn zwischen 80.000 und mehreren Hunderttausend Menschen seien nicht krankenversichert, was vor allem Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus betreffe.
Morgen will Venro mit einer internationalen Konferenz über die Herausforderungen globaler Gesundheitspolitik in Berlin Empfehlungen der Zivilgesellschaft für eine „Globale Gesundheitsstrategie“ der Bundesregierung bündeln. Venro ist der Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen. Laut eigenen Angaben gehören ihm rund 130 solcher Organisationen aus Deutschland an.
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