Enzalutamid: IQWiG stuft Zusatznutzen bei der Behandlung von metastasiertem Prostatakrebs hoch
Köln – Der Wirkstoff Enzalutamid (Handelsname Xtandi) bietet Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs erheblichen Zusatznutzen. Das hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem Nachtrag zu seiner frühen Nutzenbewertung aus dem vergangenen Jahr betont. Demnach gibt es in der Patientengruppe ohne viszerale Metastasen einen Hinweis auf einen erheblichen Zusatznutzen, bei Patienten mit viszeralen Metastasen liegt ein Anhaltspunkt für einen erheblichen Zusatznutzen vor.
Enzalutamid ist seit Juni 2013 für Männer mit metastasiertem Prostatakrebs zugelassen, bei denen die übliche Hormonblockade nicht mehr wirkt und die bereits mit dem Zytostatikum Docetaxel behandelt wurden. Im November 2013 hatte das IQWiG dem neuen Wirkstoff zwar einen Zusatznutzen gegenüber der vom Gemeinsamen Bundesausschuss festgelegten zweckmäßigen Vergleichstherapie attestiert, konnte diesen aufgrund der unzureichenden Datenlage jedoch nur als „beträchtlich“ ausweisen.
Nachdem der Hersteller im Stellungnahmeverfahren weitere Daten nachgereicht hatte, stuft das Institut den Zusatznutzen nun als „erheblich“ ein. Die verbesserte Neubewertung leitet sich sowohl aus der durchgängig optimierten Schmerztherapie als auch aus den geringeren Nebenwirkungen ab.
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