Vermischtes

Erdbeeren offenbar Hauptverursacher von Brech-Durchfall-Erkran­kungen

  • Freitag, 5. Oktober 2012
Uploaded: 05.10.2012 18:57:23 by mis
dpa

Berlin – Die Ursache für die massen­haften Magen-Darm-Erkran­kungen in Ostdeutsch­land ist offenbar gefunden. Nach Angaben eines Sprechers des Thüringer Gesundheits­ministeriums sollen tiefgekühlte Erdbeeren Haupt­quelle für die Krankheitswelle sein. Dies betreffe „mindestens Thüringen und Sachsen“.  EIne Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung für Verbraucherschutz sagte, die epidemiologischen Unter­suchungen hätten ergeben, dass die Erkrankungen in allen betroffenen Bundesländern „mit hoher Wahrscheinlichkeit" auf Tiefkühl-Erdbeeren zurückzuführen seien. Zu diesem Ergebnis sei die Task Force von Bund und Ländern gekommen. Die Erdbeeren wurden als Nachtisch oder als Beilage von Schul-Essen angeboten. Das bestätigte auch ein Sprecher des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittel­sicherheit.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP führen nun mehrere Spuren zu einem Tielkühlkost-Lieferanten in Sachsen. Dieser belieferte die hauptsächlich betroffene Firma sowie zwei weitere Caterer, bei deren Kunden es ebenfalls zu Erkrankungen kam, mit Tiefkühl-Erdbeeren aus China. Die betroffenen Waren wurden den AFP-Informationen zufolge bereits bundesweit zurückgerufen.

Der Caterer habe die Erdbeeren zu Kompott verarbeitet, der mit Grießbrei gereicht wurde, sagte der Sprecher des Ministeriums weiter. Die Nachspeise sei danach in Einrichtungen in Sachsen und Thüringen geliefert worden, die später Gastroen­teritis-Fälle gemeldet hatten.

Mehr als eine Woche nach dem massenhaften Ausbruch von Magen-Darm-Erkran­kungen in ostdeutschen Schulen und Kita wurden am Freitag aus Sachsen 220 Neuerkrankungen von zehn bisher nicht betroffenen Stellen gemeldet, wie aus dem Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Damit sei die Zahl der Einrichtungen in Sachsen auf 150 gestiegen.

Die Neumeldungen deuten dem Bericht zufolge darauf hin, dass der Krankheitswelle in Sachsen anhält. In den anderen Bundesländern handelte es sich dagegen überwiegend nur noch um Nachmeldungen, die beim Institut eingingen. Das Thüringer Gesundheits­ministerium hat nach eigenen Angaben am Freitag keine neuen Krankheitsfälle registriert. Das RKI bezifferte die bundesweite Gesamtzahl am Freitag mit 11.200 Erkrankungen.

dapd/afp

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