Politik

Ergebnisse zur klinischen DDR-Arzneimittel­forschung für den Westen

  • Dienstag, 1. März 2016

Köln - Insgesamt 900 Hinweise auf klinische Studien oder Erprobungen von Arznei­mitteln westlicher Hersteller haben sich in den Unterlagen der DDR-Behörden für den Zeitraum von 1961 bis 1990 finden lassen. Dies ist ein Ergebnis eines rund zweieinhalbjährigen Aufarbeitungsprojektes, in dem die Durchführung klinischer Arzneimittelstudien, die westliche Pharmahersteller in der DDR in Auftrag gaben, untersucht, historisch eingeordnet und ethisch bewertet wurde.

Weit mehr als 300 Auftragsstudien wurden nachweislich im Rahmen des Immateriellen Exportprogramms durchgeführt, also von 1982 bis zur Auflösung des Ostberliner Beratungsbüros im Sommer 1990. Für den Zeitraum davor lassen sich immerhin für mehr als 400 Fälle die Hinweise so weit verdichten, dass von einer klinischen Prüfung westlicher Arzneimittel auszugehen ist.

Durchgeführt wurde das Projekt von der Forschungsgruppe „DDR-Arzneimittel­forschung“ am Institut für Geschichte und Ethik in der Medizin der Berliner Charité. Finanziell gefördert wurde das Forschungsvorhaben von der Bundesbeauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer sowie der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur unter Beteiligung der Bundesärztekammer, der Landesärztekammern von Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Saarland und Sachsen sowie des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (VfA) und des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI).

In einer Abschlussveranstaltung am 15. März (10 bis 13 Uhr) bei der Bundesstiftung Aufarbeitung in Berlin sollen die Forschungsergebnisse öffentlich vorgestellt werden. 

EB

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung