Ausland

Ermittlungen um defekte Bandscheiben­prothesen auch in der Schweiz

  • Donnerstag, 20. Dezember 2018
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Leer/Aurich – Im Skandal um defekte Bandscheibenprothesen von Patienten im ostfriesischen Leer sollen jetzt auch Schweizer Staatsanwälte ermitteln. Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung haben die Behörden im Kanton Bern zwei Ärzte im Blick, die im wissenschaftlichen Beirat von Ranier Technology saßen. Die Mediziner sollen mutmaßlich unausgereifte Implantate der inzwischen insolventen Firma mitentwickelt haben.

Zahlreiche Bandscheibenprothesen hatten sich in den Jahren 2010 bis 2014 als fehlerhaft erwiesen und waren in den Wirbelsäulen von Patienten zerbröckelt. In diesem Zusammenhang ist der frühere Leiter der Wirbelsäulenchirurgie am Klinikum Leer wegen Körperverletzung in 59 Fällen angeklagt.

Der Prozess sollte eigentlich im Dezember vor dem Amtsgericht Leer beginnen, wurde aber nach einem Befangenheits­antrag gegen den Richter verschoben. Derzeit prüft ein Sachverständiger medizinische Details der Fälle, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts Leer heute. Prozessbeginn ist voraussichtlich im Frühjahr 2019.

Parallel hat die Staatsanwaltschaft Osnabrück zwei Anklagen gegen den 54 Jahre alten Mediziner, den Geschäftsführer eines Medizinprodukteherstellers sowie eine frühere Geschäftsführerin erhoben. Dabei geht es um Vorwürfe der Korruption, der Arzt soll unter anderem Provisionen von mehr als 128.000 Euro erhalten haben. Ein Termin für die  Hauptverhandlung steht noch nicht fest, die Wirtschafts­strafkammer des Land­gerichts Aurich hat bisher nicht über die Eröffnung entschieden.

dpa

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