Ermittlungen wegen Betrugsverdachts gegen Ärzte und Sanitätshäuser
Saarbrücken – Wegen Betrugsverdachts haben saarländische Fahnder mehrere Ärzte und Sanitätshäuser im Visier. Insgesamt werde gegen mindestens 13 Beschuldigte aus dem Saarland sowie aus Rheinland-Pfalz und München ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken heute mit. Untersucht wird, wie bestimmte Mediziner ihre Patienten unmittelbar in der Praxis mit Hilfsmitteln wie Bandagen, Schienen und Verbandsstoffen versorgen. Zuerst hatte die Saarbrücker Zeitung berichtet.
Nach Darstellung der Ermittler besteht der Verdacht, dass die Ärzte gesetzlich versicherten Patienten per Rezept Material verschreiben, das sie angeblich regelmäßig von den Sanitätshäusern und einer Apotheke erhalten. Diese sollen dann mit der Krankenkasse abrechnen. Der Versicherte kann sich auf diese Weise nicht selbst einen Lieferanten aussuchen. Nach ersten Berechnungen geht es um einen Schaden von rund 45.000 Euro. Eine Ersatzkrankenkasse hatte die Fahnder eingeschaltet.
Bei einer Razzia überraschten die Ermittler gestern sechs Ärzte, mehrere Sanitätshäuser und eine Apotheke in den Kreisen St. Wendel und Neunkirchen. „Es ist davon auszugehen, dass die Ermittlungen – schon wegen des Umfangs des auszuwertenden Beweismateriales – nicht kurzfristig abgeschlossen werden können“, teilte Raimund Weyand von der Staatsanwaltschaft Saarbrücken mit.
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