Erneut niederländischer Schlachthof geschlossen

Apeldoorn/Groenlo − Im niederländischen Apeldoorn hat die Polizei einen Schlachthof geschlossen, weil die Coronaregeln missachtet wurden. Zu dem Betrieb waren Arbeitsmigranten in 18 Kleinbussen transportiert worden. Der vorgeschriebene Abstand von eineinhalb Metern zwischen Personen sei nicht eingehalten worden, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums.
Der Schlachthof gehört zu der Vion-Gruppe, die bereits wegen eines Coronaausbruchs auch in Deutschland Schlagzeilen gemacht hatte. Zuletzt waren in dem Betrieb in Groenlo nahe der Grenze mit Nordrhein-Westfalen 147 Infizierte festgestellt worden. Davon wohnten Dutzende in Gruppenunterkünften in Deutschland.
Bei Vion arbeiten viele Arbeitsmigranten, die in Deutschland untergebracht und von Leiharbeitsfirmen in Kleinbussen über die Grenze zu den jeweiligen Betrieben gefahren werden. Landwirtschaftsministerin Carola Schouten hatte den Sektor ermahnt, die Coronamaßnahmen für ihre Arbeitnehmer einzuhalten. Das gilt auch für Unterbringung und Transport.
Der Ausbruch des Coronavirus in dem Schlachthof hat die Zahl der Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen (NRW) leicht steigen lassen. Nach Daten des NRW-Gesundheitsministeriums betrug die Zahl der Neuinfektionen innerhalb eines Tages landesweit gestern 146. In dieser Statistik des Landes entfallen davon allein auf den Kreis Kleve 29 Fälle.
Allerdings verfügen die Kreise früher über Daten, die dann zu bestimmten Uhrzeiten in die Landesstatistik einfließen. Am Vortag waren 97 Neuinfektionen innerhalb eines Tages in NRW registriert worden.
Bis gestern sind seit dem Beginn der Pandemie rund 37.500 Menschen in NRW nachweislich mit SARS-CoV-2 infiziert worden. Der Großteil gilt wieder als gesund. Die Zahl der Genesenen stieg innerhalb eines Tages um 345 auf rund 33.000 Menschen.
Sechs mit dem Coronavirus infizierte Menschen starben in Tagesfrist, seit dem Ausbruch der Pandemie sind es insgesamt 1.576 Tote. Rein rechnerisch sind aktuell 2.922 Menschen in NRW nachweislich infiziert. Diese Zahl lag nach dem Höhepunkt erstmals wieder unter 3.000.
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