Ersatzkassen für stärkere Vernetzung medizinischer Versorgungsstrukturen

Berlin – Der Verband der Ersatzkassen (vdek) plädiert dafür, medizinischen Versorgungsstrukturen stärker zu vernetzen und die Kooperation zwischen den Gesundheitsberufen auszubauen.
„Ambulante und stationäre Versorgung müssen viel besser kooperieren und Informationen digital austauschen. Aber auch mehr Delegation und eine Verzahnung der Berufe sind gefragt“, sagte die Vorsitzende des Verbandes, Ulrike Elsner, anlässlich des morgen startenden 127. Deutschen Ärztetags.
Eine älter werdende Bevölkerung, der zunehmende Fachkräftemangel und Unterschiede im Versorgungsangebot zwischen Stadt und Land seien zentrale Herausforderungen für das Gesundheitswesen. „Diese neuen Rahmenbedingungen sowie veränderte gesundheitliche Bedarfe und Lebensentwürfe erfordern ein Umdenken“, so Elsner.
Die vdek-Vorsitzende warb in diesem Zusammenhang für ein Konzept der Regionalen Gesundheitszentren (RGZ). Sie seien eine Möglichkeit, eine moderne Versorgung auch in ländlichen Regionen flächendeckend und mit hoher Qualität sicherzustellen.
In den RGZ sollten Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen mit Pflegefachkräften, Physiotherapeuten, Hebammen und anderen zusammenarbeiten. Dabei sollten Videosprechstunden und telemedizinischen Angebote zur Anwendung kommen und ärztliche Leistungen verstärkt delegiert werden.
„Um die RGZ zu etablieren, werben wir dafür, dass der Gesetzgeber sie als Instrument zur Sicherung der Versorgung in ländlichen Regionen in die anstehenden Versorgungsgesetze aufnimmt“, sagte Elsner.
Der vdek fordert zudem in der Notfallversorgung „einheitliche, verlässliche Strukturen“ – dabei gebe es „kein Erkenntnisdefizit“. Modelle mit einem Tresen im Krankenhaus, an dem Vertragsärzte mit dem Krankenhaus kooperierten und Patienten der richtigen Ebene zuordneten, schüfen Transparenz und Verlässlichkeit, hieß es aus dem Kassenverband.
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