Erschöpfte Ärzte verordnen mehr Antibiotika
Wer es als Patient auf ein Antibiotikumrezept anlegt, der sollte seinen Arzt am besten in der Nachmittagssprechstunde aufsuchen, titelt das Brigham and Women's Hospital eine Pressemitteilung zu einer Studie, in der Jeffrey Linder von der Abteilung für Allgemeinmedizin der Klinik die Verordnungsdaten von 23 Allgemeinarztpraxen analysiert hat. Durch die Verfügbarkeit von elektronischen Krankenakten konnte Linder die Häufigkeit der Rezepte mit der Tageszeit ihrer Ausstellung in Beziehung setzen.
Ergebnis: Gegen Ende der Sprechstunden nehmen die Verordnungen von Antibiotika um 5 Prozent zu. Für Linder ein klares Zeichen für eine Erschöpfung des Arztes. Bei einem Patienten mit unklaren Allgemeinsymptomen ersetzt ein Antibiotikumrezept offenbar häufig weitergehende ärztliche Erwägungen. Der Autor rät den Medizinern, am Ende des Tages häufiger mal eine Pause einzulegen. Vorstellbar ist natürlich auch eine intelligente Praxissoftware, die dem Arzt manchmal einen Hinweis gibt.
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