Ärzteschaft

Erste S3-Leitlinie zum Analkarzinom

  • Dienstag, 13. Oktober 2020
/crevis, stock.adobe.com
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Freiburg – Das Leitlinienprogramm Onkologie hat unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie (DGK) erstmals eine S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Analkanal- und Analrandkarzinomen erstellt.

Die Leitlinie gibt Empfehlungen zur Primärdiagnostik, Therapieentscheidung bei kurativer Operation und kurativer Radiochemotherapie, der Responsebeurteilung nach Radioche­mo­therapie sowie der Palliativversorgung.

Bisher gab es keine einheitliche Versorgungsempfehlung für Analkrebsbetroffene: Die Pri­märdiagnostik wird von unterschiedlichen Fachdisziplinen durchgeführt, etwa mit derma­tologischer oder gastroenterologischer Ausrichtung.

Die neue S3-Leitlinie, an deren Erstellung 26 Fachgesellschaften und Organisationen beteiligt waren, formuliert nun evidenzbasierte Standards und bietet damit die Grundlage für die Optimierung der interdisziplinären und sektorenübergreifenden Versorgung der Patienten.

Laut Robert Koch-Institut erkrankten im Jahr 2016 rund 1.320 Frauen und 830 Männer an einem Analkarzinom. Während die Erkrankungsraten beim Darmkrebs abnehmen, steigt sowohl die Neuerkrankungsrate als auch die Sterberate beim Analkarzinom in den ver­gan­genen 15 Jahren an.

308 Frauen und 204 Männer starben 2016 an Analkrebs. Zu den Risikogruppen zählen unter anderem HPV- und HIV-infizierte Menschen. Zudem haben auch Patientinnen mit Gebärmutterhals- und Vulvakrebs ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.

hil/sb

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