Erstes Medikament zur Therapie von Bronchiektasen in EU zugelassen

Brüssel – Die EU-Kommission hat erstmals ein Medikament zur Behandlung von Bronchiektasen zugelassen. Der Wirkstoff Brensocatib sei für Patienten ab zwölf Jahren mit nicht-zystischer Fibrose-Bronchiektase (NCFB) genehmigt worden, teilte die Brüsseler Behörde mit.
In der Europäischen Union (EU) gibt es den Angaben zufolge geschätzt 400.000 bis drei Millionen Menschen mit der Erkrankung. Bislang gab es keine zugelassenen Therapien, die gezielt gegen die irreversible Aussackung der Lungenbläschen wirken. Als Off-Label-Therapie kommen Makrolide zum Einsatz.
Bronchiektasen schreiten durch wiederholte Infektionen und Entzündungen voran und können durch verschiedene Ursachen wie Atemwegsinfektionen, Autoimmunerkrankungen und Immunschwächen ausgelöst werden.
Brensocatib hemmt die Dipeptidylpeptidase-1-(DPP-1), das von neutrophilen Granulozyten freigesetzt wird und an der Schädigung der Bronchialwände beteiligt ist. „Besonders profitieren also Personen mit einer neutrophilen Inflammation, Menschen mit häufigen Exazerbationen und diejenigen, die mit einer Basistherapie nicht zu stabilisieren sind", sagte Jessica Rademacher, Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie, Medizinische Hochschule Hannover und Pneumologie Süderelbe im Oktober bei einem Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt.
Die Zulassung beruht auf einer positiven wissenschaftlichen Bewertung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Nebenwirkungen des Medikaments betreffen insbesondere die Haut. Für Schwangere ist das Mittel laut EU-Kommission nicht zugelassen.
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