Estland verabschiedet Coronaimpfplan

Tallinn – Im Kampf gegen das Coronavirus will Estland zunächst medizinisches Personal sowie Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen impfen. Die Regierung des baltischen EU-Staats hat heute einen entsprechenden Impfplan verabschiedet.
Vorrang bei der Impfungen erhalten sollen auch alle Menschen über 70 Jahre und Personen mit bestimmten Diagnosen, wie aus dem Impfplan hervorgeht. Ziel sei es, eine möglichst hohe Impfrate unter den Risikogruppen zu erreichen. Letztlich soll allen Einwohnern ermöglicht werden, in 2021 freiwillig und kostenlos gegen das Coronavirus geimpft zu werden.
„Wir bereiten uns darauf vor, so bald wie möglich mit der Impfung zu beginnen. Wir wollen dies im Januar tun“, sagte Regierungschef Jüri Ratas in einer politischen Erklärung im Parlament in Tallinn. Estland hat im Rahmen der gemeinsamen EU-Bestellung bei mehreren Herstellern Impfdosen geordert. Der Beginn der Impfungen hängt von der EU-Zulassung ab.
Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohner registriert seit dem Herbst einen deutlichen Anstieg bei den Coronaneuinfektionen. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist die Entwicklung aktuell schlechter als in Deutschland.
Insgesamt wurden in dem Baltenstaat seit Beginn der Pandemie fast 19.000 Menschen positiv auf SARS-CoV-2 getestet. Zur Eindämmung der Pandemie hat die Regierung in Tallinn neue Coronaschutzmaßnahmen verhängt.
„Während uns im Frühjahr der bevorstehende Sommer Kraft gab, können wir jetzt auf die eintreffenden Impfstoffe zählen“, sagte Ratas. „Wenn alles so läuft, wie wir es jetzt zu Recht erhoffen können, wird der nächste Herbst in Estland und anderswo auf der Welt anders sein.“
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