Ausland

EU droht Merck und Sigma-Aldrich mit Strafzahlung

  • Donnerstag, 6. Juli 2017

Brüssel – Die EU-Kommission hat dem Pharmakonzern Merck vorgeworfen, bei der Übernahme des US-Forschungsmaterialienherstellers Sigma-Aldrich relevante Infor­mationen zurückgehalten zu haben. Die Wettbewerbsbehörde sei der „vorläufigen Ansicht, dass Merck und Sigma-Aldrich der Kommission wichtige Informationen über ein Innovationsprojekt vorenthalten haben", hieß es in einer heute veröffentlichten Erklärung.

Die Übernahme war im Juni 2015 genehmigt worden. Damals forderte die Kommission den Verkauf einiger Vermögenswerte von Sigma-Aldrich, um Wettbewerbs­einschrän­kungen bei mehreren Laborchemikalien zu vermeiden. Damals war die Behörde nach eigenen Angaben aber nicht über ein Innovationsprojekt informiert worden. Dieses sei „zu eng mit dem zu veräußernden Geschäft verbunden“, urteilte die Wettbewerbs­auf­sicht nun.

Merck hat dem Käufer des veräußerten Unternehmensbereichs, Honeywell, bereits eine Lizenz für die relevante Technologie eingeräumt. Dies sei aber erst nach einem Jahr geschehen und „nur deshalb, weil die Kommission im Nachhinein von einem Dritten auf das Innovationsprojekt aufmerksam gemacht worden war“, erklärte die Behörde weiter.

Sollte sich die vorläufige Schlussfolgerung der Kommission bestätigen, drohen beiden Unternehmen Geldbußen von bis zu einem Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes. Merck erwirtschaftete einem Geschäftsbericht zufolge 2015 12,8 Milliarden Euro.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung