EU-Förderung für Projekt der Charité mit israelischer Gesundheitsorganisation

Berlin – Seit dem Jahr 2022 arbeiten die Charité und die größte israelische Gesundheitsorganisation „Clalit Health Services“ in einer strategischen wissenschaftlichen Partnerschaft zusammen. Ziel ist, die israelische Expertise bei der Nutzung von „Big Data“ mit innovativen biomedizinischen Forschungsansätzen von Charité-Wissenschaftlern zu kombinieren.
Im Rahmen dieser Kooperation hat eines der ersten gemeinsamen Projekte nun eine EU-Finanzierung erhalten. Das Projekt „EXPLORE-NB“ von Hedwig Deubzer, Oberärztin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité wurde dazu in das Horizon 2020 Programm ERA-NET aufgenommen und erhält eine Förderung von rund 939.000 Euro.
Gemeinsam mit israelischen Kollegen sowie weiteren europäischen Partnern beschäftigt sie sich in den nächsten drei Jahren mit der Frage, ob molekulare Marker solider Tumore bei Kindern, wie dem Neuroblastom, auch in den Bioflüssigkeiten identifiziert werden können, also als Liquid Biopsies. Zu den Bioflüssigkeiten gehören Blut, Knochenmark, Urin und Liquor.
„Unsere Hypothese ist, dass wir das Therapieansprechen mit Liquid Biopsies überwachen können sowie das Entstehen von Therapieresistenz frühzeitig entdecken und verstehen können“, so Deubzer.
Clalit Health Services betreibt als größte staatliche Gesundheitsorganisation Israels ein Netzwerk von 14 Krankenhäusern und mehr als 1.300 Primärversorgungskliniken, Apotheken sowie Zahnkliniken und versorgt rund fünf Millionen Mitglieder. Mit ihrem Innovationshub Clalit Innovation fördert sie Forschung und Entwicklung.
„Die Zusammenarbeit mit Clalit bietet einzigartige Möglichkeiten zur Verbesserung der Datenanalyse und von KI-Lösungen“, sagte Joachim Spranger, Dekan der Charité.
Die Verarbeitung und Nutzung solch hochwertiger Gesundheitsdaten ermögliche es, Krankheitsverläufe und Behandlungsergebnisse besser vorherzusagen, bisher unbekannte Krankheitsmuster zu identifizieren und Patienten letztlich frühzeitig passende diagnostische und therapeutische Maßnahmen anbieten zu können.
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