EU-Millionenstrafe gegen Pharmakonzern Teva

Brüssel – Die EU-Kommission hat eine Millionenstrafe gegen den Pharmakonzern Teva verhängt. Das israelische Unternehmen muss ein Bußgeld von fast 463 Millionen Euro zahlen, wie die Kommission heute in Brüssel mitteilte.
Teva habe unter anderem in Deutschland seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt, um konkurrierende Arzneimittel gegen Multiple Sklerose zu behindern.
Teva vertreibt das Arzneimittel Copaxone gegen Multiple Sklerose. Die EU-Kommission hält es für erwiesen, dass der Konzern den Patentschutz für das Medikament künstlich verlängerte und irreführende Angaben zu Konkurrenzprodukten streute, damit diese nicht auf den Markt kämen.
Damit habe Teva seine marktbeherrschende Stellung in Deutschland, Polen, Italien, den Niederlanden und drei weiteren EU-Ländern missbraucht, urteilte die Brüsseler Kommission.
Teva wies das zurück und erklärte, der Konzern sei „finanziell gut vorbereitet“, um sich zu wehren. Teva führe seine Geschäfte „auf legale und ethische Weise“ und sei ein „verlässlicher Partner“ Europas und seiner Patienten.
Auch die US-Behörden haben Teva im Visier. Vor rund zwei Wochen hatte das Justizministerium in Washington angekündigt, dass das Unternehmen im Rahmen eines Vergleichs 450 Millionen Dollar (rund 414 Millionen Euro) zahlt. Dabei ging es unter anderem ebenfalls um Copaxone und illegale Maßnahmen zur Umsatzsteigerung.
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