EU-Parlament verabschiedet Maßnahmen gegen Antibiotikaresistenz

Straßburg – Weniger Antibiotika für Rinder, Schweine, Geflügel und andere Nutztiere – darauf zielt eine neue Verordnung ab, die das Europaparlament heute verabschiedet hat. Hintergrund sind zunehmende Resistenzen gegen Antibiotika.
Auf die Neuregelung haben sich Vertreter des Europaparlaments und der EU-Staaten nach mehrjährigen, zähen Verhandlungen verständigt. Der Rat der Mitgliedstaaten muss nun noch formell zustimmen, was in Kürze geschehen soll. Anschließend haben die EU-Staaten drei Jahre Zeit, um die neuen Vorschriften umzusetzen. Damit greift die Verordnung nicht vor Ende 2021.
Die Verordnung sieht vor, bestimmte Antibiotika ausschließlich für Menschen zu verwenden. Damit soll verhindert werden, dass über die Ernährung die Entstehung resistenter Krankheitserregern gefördert wird.
Grundsätzlich soll die präventive Verabreichung von Antibiotika in der Tierhaltung eingeschränkt werden. Ohne klinische Anzeichen für eine Erkrankung dürfen im Regelfall nicht mehr Gruppen von Tieren vorbeugend behandelt werden, sondern nur einzelne – und nur, wenn ein Tierarzt ein Infektionsrisiko sieht.
Gruppen von Tieren dürfen nur in Ausnahmefällen Antibiotika erhalten – wenn bereits Infektionen festgestellt wurden. Die Neuregelung gilt auch für importierte Futterstoffe. Dies soll auch verhindern helfen, dass mit Antibiotika angereichertes Futter eingesetzt wird, damit die Tiere schneller wachsen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: