Ausland

EU-Umfrage: Wunsch nach Innovationsschub für Gesundheit

  • Donnerstag, 12. November 2020

Gütersloh – Rund zwei Drittel der Deutschen erwartet in den nächsten 15 Jahren durch technologi­schen Fortschritt positive Auswirkungen auf ihr Leben. Das ergab eine Umfrage in 27 EU-Ländern und Großbritannien im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Chancen werden demnach vor allem in den Bereichen Mobilität, Energieversorgung und Kampf gegen den Klimawandel gesehen.

„Damit sind die Deutschen nicht so fortschrittsskeptisch wie oft unterstellt wird“, hieß es in der heute in Gütersloh veröffentlichten Umfrage. Auffällig: Mit der Coronakrise sei der Wunsch nach zusätzlicher Innovationsförderung im Gesundheitsbereich deutlich gewach­sen sowie auch in puncto Bildung.

Im Vergleich zum Herbst 2019 gab im Sommer 2020 knapp die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) an, dass sie mehr Anstrengungen für Neuerungen in Gesundheit und Pflege be­fürworten – vor der Pandemie sagten das 32 Prozent der Befragten. Für die Erhebung hatte Dalia Research fast 12.300 Bürger in Europa befragt, darunter 1.831 Personen in Deutschland.

Mehr Innovationen im Bereich Bildung wünschen aktuell 30 Prozent der Bundesbürger, ein Zuwachs von zehn Punkten. Beim Umweltschutz sprechen sich dafür 48 Prozent der Deutschen aus – ebenfalls ein kräftiges Plus im Vergleich zu 2019.

Allgemein erwartet nur ein Fünftel der befragten Deutschen durch Innovationen negative Folgen auf das eigene Leben. Innovationen können Neuerungen bei digitalen Technolo­gien sein, aber auch etwa Gentechnik oder Biotechnologie.

Als „eher deutsche Besonderheit“ bewertet die Untersuchung ein hohe Skepsis hinsicht­lich des Datenschutzes. 45 Prozent der Deutschen befürchten hier negative Effekte durch fortschreitende Technologie und Digitalisierung. Und 41 Prozent der bundesweit befrag­ten Bürger rechnen mit negativen Auswirkungen auf die Arbeitsplätze.

Eine Mehrheit in Deutschland und auch in Europa insgesamt sieht zudem eine starke internationale Konkurrenz und befürwortet mehr Zusammenarbeit der EU-Staaten. Viele Europäer meinen, dass die EU hinter den USA und China bei wichtigen Zukunftstechno­logien wie Künstlicher Intelligenz weit abgeschlagen ist.

dpa

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