Europaabgeordneter Liese: Mehr Transparenz bei Arzneimitteltests

Brüssel – Der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese fordert von der EU-Kommission die Schaffung von mehr Transparenz bei Arzneimitteltests in Entwicklungs- und Schwellenländern. „Häufig werden in Ländern wie Indien wichtige Standards zum Schutz der Probanden nicht eingehalten“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament heute in Brüssel. So würden die Teilnehmer zum Beispiel nicht ausreichend untersucht.
Einige nähmen auch an verschiedenen Tests gleichzeitig teil, um ihr Einkommen aufzubessern. Am kommenden Dienstag wird die EU-Kommission eine neue Verordnung für Arzneimitteltests an Menschen vorschlagen. Diese soll eine Richtlinie aus dem Jahr 2001 ersetzen.
Liese kritisierte die Praxis westlicher Pharmaunternehmen, viele klinische Prüfungen der Einfachheit halber in Afrika, Asien und Lateinamerika durchzuführen, da die Standards für Arzneimitteltests in Europa sehr streng seien. „Dieses Verhalten ist nicht nur unethisch und gefährdet die Probanden in den Drittstaaten, es gefährdet auch die Gesundheit der Patienten in der Europäischen Union“, erklärte der Parlamentarier.
Risiken und Nebenwirkungen der Medikamente würden so möglicherweise falsch eingeschätzt. Die EU-Kommission müsse dafür sorgen, dass nur solche Arzneimittel in Europa zugelassen würden, die nach strengen europäischen Standards geprüft worden seien. Er forderte eine ordnungsgemäße Registrierung aller klinischen Studien innerhalb und außerhalb Europas. Zudem müssten die klinischen Prüfungen in Europa vereinfacht werden, um die Anreize für eine Verlagerung zu senken.
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