Europäischer Rechnungshof beklagt Versäumnisse der EU im Kampf gegen Luftverschmutzung

Brüssel – Der Europäische Rechnungshof (EuRH) wirft der Europäischen Union (EU) Versäumnisse bei der Bekämpfung der Luftverschmutzung vor. EU-Maßnahmen zum Schutz der menschlichen Gesundheit vor schlechter Luft hätten nicht die erwarteten Auswirkungen gehabt, erklärte die Luxemburger Behörde in einem Bericht, der heute in Brüssel veröffentlicht wurde. Besonders betroffen sind demnach die Menschen in osteuropäischen Ländern.
Die EU-Kommission habe es nicht geschafft, die Einhaltung der 2008 eingeführten Grenzwerte durchzusetzen, schreiben die Rechnungsprüfer in ihrem Bericht. Obwohl die Kommission rechtliche Schritte gegen mehrere Mitgliedstaaten eingeleitet und Recht bekommen habe, seien Verstöße gegen die Grenzwerte bis heute häufig. Dabei sei „Luftverschmutzung das größte Umweltrisiko für die Gesundheit in der Europäischen Union“, erklärte Janusz Wojciechowski vom EuRH.
Die Belastung durch Stickstoffdioxid, Feinstaub und bodennahes Ozon führt in der EU nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu jährlich mehr als 400.000 vorzeitigen Todesfällen. 2013 schätzte die Kommission die dadurch entstehenden Kosten für die Gesundheitssysteme auf 330 bis 940 Milliarden Euro pro Jahr. Laut EuRH ist die gesundheitliche Belastung in vier EU-Staaten – Bulgarien, Tschechien, Lettland und Ungarn – schwerwiegender als in China und Indien.
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