Ärzteschaft

Experten diskutieren Auswirkungen der Pandemie auf Arbeitsbedingungen

  • Freitag, 20. November 2020
Ellen Lundershausen /Georg J. Lopata
Ellen Lundershausen /Georg J. Lopata

Berlin – Die Coronapandemie stelle den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf eine enor­me Bewährungsprobe. Das betonte Ellen Lundershausen, Vizepräsidentin der Bundesärz­te­kammer (BÄK), gestern im Rahmen der 32. Konferenz der Fachberufe im Gesundheits­wesen.

„Die Folgen der Pandemie begleiten uns in unserem Alltag auf Schritt und Tritt“, so Lun­dershausen, Vorsitzende der Fachberufekonferenz. „Der permanente Ausnahmezustand, die Kontaktbeschkränkungen und die Sorge um Angehörige zehren an unser aller Ner­ven.“

Leider werde dieser Stress aber mitunter an die im Gesundheitswesen Tätigen als primäre Ansprechpartner weitergeben. Die Anspannung sei in Anbetracht der Umstände verständ­lich – trotzdem sollte man sich mit Rücksicht und Geduld begegnen.

Auch aus Sicht von Gertrud Stöcker, Gründungsmitglied und Ehrenpräsidentin des Deutsch­en Pflegerates, stellt die SARS-CoV-2-Pandemie ein Stresstest für das Gesund­heits­system in Deutschland dar. „Gerade mit Blick auf die Pflegeberufe wird deutlich, welche Auswirkungen der lange bekannte Mangel an Personalressourcen hat“, so Stöcker.

Es sei ausgesprochen demotivierend, dass weder die Politik noch die Öffentlichkeit den geleisteten Einsatz wahrnehmen, während sich die Medizinischen Fachangestellten am Limit befänden, erklärte Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fach­berufe (VMF).

Aus Sicht des Gesundheitswissenschaftlers Eckhard Nagel von der Universität Bayreuth müsse die zukünftige Struktur des Gesundheitswesens auf den in der Pandemie gewon­nenen Erkenntnissen aufbauen.

Dafür sei eine gezielte Verlaufsbeobachtung unerlässlich. Nur sie könne Aufschluss geben über nachteilige Folgen von Veränderungen der Versorgungssituation auf Gesundheit und Wohlbefinden der Patienten.

EB/aha

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