Zahl der computerabhängigen Jugendlichen steigt

Köln/Berlin – Immer mehr Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren leiden unter computerspiel- und internetbezogenen Störungen. Darauf haben die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Vorfeld der Computerspielemesse Gamescom Ende August hingewiesen.
Demnach sind Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren pro Woche im Durchschnitt etwa 22 Stunden mit Computerspielen oder der Internetnutzung beschäftigt, 5,8 Prozent von ihnen zeigen mittlerweile ein gestörtes Internet- oder Computerspielverhalten.
Wachsamkeit gefragt
„Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, der wir mit Aufklärungskampagnen wie den ‚Net-Piloten‘ oder gezielten Hilfsangeboten wie der Online-Ambulanz ‚OASIS‘ wirksam entgegenwirken können“, sagte Mortler. Aber auch die Eltern müssten wachsam bleiben, mit ihren Kindern darüber sprechen und ein medienkompetentes Vorbild sein. „Wer selbst beim Abendessen das Smartphone oder Tablet nicht mehr weglegt, ist den Kids gegenüber wenig glaubwürdig und vermittelt sicherlich keine gesunde Online/Offline-Balance", so die Drogenbeauftragte der Bundesregierung.
Aktuellen Zahlen der BZgA zufolge hat sich der Anteil computerspiel- und internetbezogener Störungen bei männlichen Jugendlichen von 3,0 Prozent im Jahr 2011 auf 5,3 Prozent im Jahr 2015 erhöht. Bei den weiblichen Jugendlichen hat sich der Anteil in diesem Zeitraum von 3,3 Prozent auf 6,2 Prozent fast verdoppelt.
„In der Prävention exzessiver Mediennutzung ist es entscheidend, Jugendliche frühzeitig im bewussten Umgang mit Medien zu schulen und auf die damit verbundenen Risiken aufmerksam zu machen, um negativen Folgen wie Kontrollverlust und Vereinsamung entgegenzuwirken“, betonte BZgA-Leiterin Heidrun Thaiss.
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