Politik

Unionsfraktion für strengere Regeln bei nikotinfreien E-Zigaretten

  • Mittwoch, 25. September 2019
E-Zigarette/ dpa
/dpa

Berlin – Die Union im Bundestag dringt auf strengere Regeln für nikotinfreie E-Ziga­ret­ten. „Der Maßstab muss Klarheit und Wahrheit sein“, sagte Fraktionsvize Gitta Conne­mann (CDU). Wer auf Nikotin verzichte, sei bisher ungeschützter. „Das ist absurd.“

Daher gehörten in einem Verbraucher- und Jugendschutzpaket auch Inhaltsstoffe niko­tinfreier Liquids geregelt. „Gesundheitsbotschaften und E-Zigaretten gehören nicht zu­sammen“, betonte Connemann außerdem mit Blick auf die Werbung.

Hintergrund ist laut Union, dass für nikotinfreie E-Zigaretten und aromatisierte Flüssig­keiten (Liquids) bisher nur weniger strenge Regeln des Lebensmittelrechts gelten. Nicht für sie anwendbar ist demnach die tabakrechtliche Vorgabe, dass alle Inhaltsstoffe in ab­steigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteils auf der Packung stehen müssen.

Dies gelte auch für eine per Verordnung festgelegte Liste mit verbotenen Zusatzstoffen. Diese Lücke werde im Markt aber zusehends ausgenutzt, indem Händler unregulierte Liquids zusammen mit Nikotin-Shots zum Selbermischen anbieten.

Mit Blick auf schwere Lungenerkrankungen und Todesfälle in den USA, die mit „Dampfen“ von E-Zigaretten zusammenhängen sollen, sagte Connemann: „Dort regiert in Sachen E-Zigaretten der Wilde Westen.“ Für Panik bestehe hierzulande wegen strengerer Regeln kein Anlass.

Rauchen sei zwar um ein Vielfaches schädlicher als Dampfen. „Weniger schädlich bedeu­tet aber nicht harmlos“, betonte die CDU-Politikerin. „Nikotin, Propylenglykol und Co. machen nicht gesund.“ Die Folgen seien nebulös, Langzeitstudien fehlten. Und es gebe bisher Schlupflöcher: „Welcher Dampfer weiß schon, dass nur Nikotinprodukte wirklich reguliert sind?“

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung