Fachärzte gegen Arztakquise im Ausland
Berlin – Die Rahmenbedingungen für den Arztberuf attraktiver zu gestalten statt Nachwuchskräfte im Ausland zu suchen, hat die Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände (GFB) gefordert.
„Immerhin finden circa 25 Prozent der rund 10.000 medizinischen Studienanfänger nicht den Weg in die ärztliche Versorgung in Deutschland, sondern wandern in andere Berufe und ins Ausland ab“, hieß es aus dem Verband.
Die Ankündigung der Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) den Ärzte- und Facharbeitermangel durch Akquise im Ausland und gelockerte Arbeitsbedingungen zu beheben, werde daher von der GFB „sehr kritisch bewertet und abgelehnt“.
Der Verband erwartet wegen schlechter Deutschkenntnisse der Bewerber erhebliche Verständigungsprobleme in der direkten Patientenversorgung. Außerdem könne die Versorgungsqualität leiden, weil viele Bewerber aus Ländern kommen könnten, in denen die Weiterbildung schlechter sei als in Deutschland.
Der Vorschlag der Arbeitsministerin gefährde außerdem die Gesundheitssysteme der Herkunftsländer und sei damit unsozial und unsolidarisch. Das Abwerben ausländischer Ärzte beeinträchtige die dortigen Gesundheitssysteme. „Der Vorschlag der Arbeitsministerin gleicht damit einem Schildbürgerstreich mit nicht bedachten Folgen“, sagte Siegfried Götte, Präsident der GFB.
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