Fachgesellschaft besorgt über Monopolisierung bei Impfstoffherstellung

Berlin – Die Monopolisierung bei der Impfstoffherstellung gefährdet die Immunisierung und damit die Gesundheit von Kindern. Auf ein entsprechendes Positionspapier hat die Kommission für Infektionskrankheiten und Impffragen der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) hingewiesen. Hintergrund der aktuellen Warnung sind Lieferengpässe von Varizellen-Einzel- und Kombinationsimpfstoffen.
„Schon 2006 hat die DAKJ darauf hingewiesen, dass aufgrund der zurückgegangenen Produktvielfalt bei Lieferengpässen oder der Entscheidung, ein Präparat vom Markt zu nehmen, oftmals nicht auf ein Alternativprodukt zurückgegriffen werden kann beziehungsweise ein Alternativprodukt zwar verfügbar ist, aber den aktuellen Bedarf nicht decken kann“, heißt es aus der Fachgesellschaft.
In diesen Situationen könne es zu einer „aus ethischer Sicht bedenklichen Priorisierung innerhalb von Indikationsgruppen kommen“, so die DAKJ. Die Entscheidungen einzelner Firmen mit Monopol, einen bestimmten Impfstoff vom Markt zu nehmen, oder Lieferengpässe könnten so dazu führen, dass weniger Kinder grundimmunisiert würden.
Die Folge sei ein fehlender oder nicht ausreichender Impfschutz bei zahlreichen Kindern. „Es muss über gesetzliche Regelungen nachgedacht werden, die die negativen Folgen der Monopolisierung der Impfstoffherstellung verhindern“, fordert daher der Generalsekretär der DAKJ, Manfred Gahr.
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