Fachgesellschaft fordert Frühwarnsystem für Atemwegsinfekte

Berlin – Politische Weichenstellungen für die Vorsorge und die Versorgung von Atemwegserkrankungen fordert die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).
„Schwere Atemwegsinfektionen und auch Pandemien werden immer wieder vorkommen und darauf müssen wir uns in der Medizin vorbereiten, um bei einer neuen Notlage schneller und koordinierter reagieren zu können“, sagte der Präsident der Fachgesellschaft, Torsten Bauer.
Der DGP-Präsident wies daraufhin, dass schon jetzt einzelne Kliniken und Arztpraxen Infektionen der Atemwege zentral meldeten und Abstriche auf Atemwegsviren im Robert-Koch-Institut (RKI) analysieren ließen. Dieses Vorgehen liefere wichtige Daten zur Ausbreitung der Influenza. Allerdings beteiligten sich Krankenhäuser häufig nicht an dieser Form der Erfassung.
„Hier sehe ich eine große Chance: Sollten wesentlich mehr Krankenhäuser entsprechende Viren untersuchen und diese automatisiert einer zentralen Stelle wie dem RKI zukommen lassen, dann wissen wir deutlich früher als jetzt, wie gefährlich neue Virenvariationen sein werden“, sagte Bauer.
Bislang war die Notwendigkeit eines solchen umfassenden Frühwarnsystems laut der DGP umstritten – und sei daher auch nicht finanziert worden. „Mit den Erfahrungen aus der Pandemie wissen wir aber, dass wir mit Hilfe einer Virenvariantenfrüherkennung schneller auf neue Behandlungsumstände reagieren können“, so der DGP-Präsident. Das könne Menschenleben retten und helfen, Behandlungskapazitäten in Kliniken zu planen und vorzuhalten, betonte er.
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