Fachgesellschaft fordert mehr Prävention für Alleinerziehende
Berlin – Auf die besonderen gesundheitlichen Belastungen von Alleinerziehenden haben die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) und die „Kooperation für nachhaltige Präventionsforschung“ hingewiesen.
Jedes fünfte Kind in Deutschland wächst bei nur einem Elternteil auf – 90 Prozent davon bei der Mutter. In einem aktuellen Memorandum weisen die beiden Verbände daraufhin, dass sozial bedingte Ungleichheiten zu gesundheitlichen Belastungen führen können. Die Mediziner fordern, dem gezielt vorzubeugen. Präventionsprogramme müssten besser koordiniert und finanziert werden, so die DGPM.
Ein positives Beispiel sei das Präventionsprogramm „wir2 – Bindungstraining für Alleinerziehende“. Mütter, die das Programm durchlaufen hätten, seien deutlich optimistischer und selbstbewusster – was sich auch auf die Kinder übertrage und Belastungsstörungen und Verhaltensauffälligkeiten vorbeuge.
„Das Bindungstraining ist ein gutes Beispiel dafür, wie kostengünstig und effektiv Prävention betrieben werden kann“, sagte Harald Gündel, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Ulm. Die DGPM befürworte solche Angebote und halte den Gesetzgeber dringend dazu an, die Prävention psychischer Störungen stärker zu fördern.
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