Medizin

Fachgesellschaft informiert zu Ultraschall bei adipösen Schwangeren

  • Mittwoch, 27. November 2013

Bochum – Ultraschalluntersuchungen bei fettleibigen Frauen liefern oft wenig aussage­kräftige Bilder, weil die Ultraschallsignale nicht tief genug in den Bauch eindringen. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) hinge­wiesen. „Mehrere Studien belegen, dass mit dem Ausmaß der Fettleibigkeit der werdenden Mutter auch die Häufigkeit von Fehlbildungen beim Kind, wie etwa Herzfehler, sogenannte Neuralrohrdefekte wie der offene Rücken und Fehlbildungen an Armen und Beinen, deutlich zunehmen“, sagte Ulrich Gembruch, Leiter der Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin am Universitätsklinikum Bonn.

Solche Fehlbildungen könnten Ärzte mittels Ultraschallaufnahmen normalerweise gut erkennen. Problematisch sei aber, dass diese Untersuchung ausgerechnet bei adipösen Patientinnen häufig keine guten Ergebnisse lieferten.

In Anlehnung an eine Publikation im Fachmagazin Seminars in Perinatology (2013; 37: 345–347) schlägt Gembruch vor, die Ultraschalluntersuchung bei fettleibigen Schwangeren in sitzender Position durchzuführen – und zwar oberhalb des nach unten hängenden Bauches. Möglich sei auch die Seitenlage – in diesem Fall könne der Arzt ein Bild über die Leiste und die Flanke machen. Auch die Nabelregion biete manchmal ein gutes Schallfenster.

„Grundsätzlich geht es darum, eine möglichst kurze Distanz zwischen dem Fötus im Uterus beziehungsweise seinen Organen und der Ultraschallsonde herzustellen“, so Gembruch. Darüber hinaus sei bei adipösen Frauen oft ein Vaginal-Ultraschall sinnvoll, insbesondere im späten ersten Schwangerschaftsdrittel. Ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft könne der Arzt auch durch äußere Einwirkung versuchen, den Fötus in eine für die Sonografie geeignete Position zu bringen.

hil

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